ab 1816: im Zuge der Stadterweiterung Odeonsplatz und Ludwigsstraße durch Leo von
Klenze angelegt
bis 1830: alle Bauten bis auf Höhe der Theresienstrasse durch Leo von Klenze errichtet
ab 1827: Bauten nördlich der Theresienstrasse dann von Friedrich von Gärtner errichtet
1930er Jahre: zahlreiche Abbruch- und Baumaßnahmen:
Abbruch der Häuser Haus-Nr. 31, 30, 29, 28
Abbruch des Herzog-Max-Palais auf der westlichen Seite
Errichtung des Gebäudes des „Zentral-Landesministeriums“ (heutiges Bayerisches
Landwirtschaftsministerium) auf der östlichen Seite
Vier
repräsentative
Straßen
entstanden
im
19.
Jahrhundert
und
prägen
noch
heute
das
Stadtbild
der
Inneren
Stadt.
Neben
der
Ludwigstraße,
die
zwischen
dem
Beginn
der
Planungen
im
Jahre
1816
und
der
Errichtung
des
Siegestores
1850
ihre
Gestalt
annahm,
sind
dies
die
Briennerstraße
,
die
Maximilianstraße
und die
Prinzregentenstraße.
Ludwig
I.
legte
die
Gestaltung
zunächst
in
die
Hände
seines
Hofarchitekten
Leo
von
Klenze,
ab
1827
dann
in
die
von
Friedrich
von
Gärtner.
Damit
war
auch
eine
Abwandlung
des
Baustils
verbunden.
Während
der
Klassizismus
Klenzes
den
südlichen
Teil
prägt,
finden
sich
im
nördlichen
Teil
die
Vorstellungen
Friedrich
von
Gärtners
wieder.
Sein
Stil
wird
auch
als
„Rundbogenstil“
oder
„Romantik“
bezeichnet.
Hier
werden
Elemente
aus
der
italienischer
Romanik,
der
Renaissance
und
byzantinischen
Elementen
aufgenommen.
Damit
wurde
der
Weg
auf
den
zeitlich
sich
anschließenden
Historismus
geöffnet,
der
in
München
an
vielen
sakralen
und
profanen
Bauten
betrachtet
werden
kann.
Eine
besondere
Münchner
Ausprägung
davon
ist
der Maximiliansstil in der Maximiliansstraße.
Die
Ludwigstraße
ist
auch
geprägt
vom
Odeonsplatz
,
der
Theatinerkirche
und
der
Feldherrnhalle
im
Süden
sowie
dem
Platz
vor
der
Ludwig-Maximilians-Universität
und
dem
Siegestor
im
Norden
als
Abschluß
der
1250
m
langen
und
und
37
m
breiten
Straße.
Die
Doppelturmfassaden
der
Theatinerkirche
und
die
Spitzen
des
Rathauses
und
„Alten
Peters,
die
sich
in
der
Sichtachse
von
Norden
zeigen,
sowie
-
von
Süden
gesehen
-
die
Türme
der
Ludwigskirche
auf
der
östlichen
Strassenseite
geben
der
Strasse
auch
in
der
Vertikalen
eine
einprägsame Gestalt.
Projekte der Nazizeit und die neuzeitliche Verschandelung
Zwischen
dem
Königsplatz
und
dem
Flughafen
Riem
wollten
die
Nationalsozialisten
eine
breite,
repräsentative
Achse
bauen.
Sie
entschieden
sich
die
Von-der-Tann-Straße
zu
verbreitern
und
rissen
hierzu
1937
die
gesamte
ursprüngliche
Klenzesche
Häuserzeile
auf
der
Ostseite
südlich
der
Von-der-Tann-Straße
ab
und
ersetzten
sie
durch
den
Neubau
des
neuen
Zentralministeriums
(Ludwigstraße
2).
Nach
dem
Krieg
wurde
hier
der
Altstadtring
gebaut,
der
die
Ludwigstraße
brutal
durchschneidet.
Auch
trotz
dieser
Wunde
und
den
Zerstörungen
des
Weltkrieges
konnte
die
Ludwigstraße
ihren
einheitlichen
Charakter
weitgehend
bewahren.
Sie
ist
eine
architektonischen
Schöpfung
von
europäischem
Rang,
die
gerade
bei
den
unterschiedlichsten
Lichtverhältnissen auch immer wieder neue beglückende Erlebnisse vermitteln kann.
„Eingriffe
in
den
historischen
Kontext
der
Ludwigstraße,
der
Prinzregentenstraße
und
der
Maxvorstadt
um
die
ehemalige
Türkenkaserne,
die
in
ein
zentrales
Partei-
und
Kultzentrum
mit
Mausoleum
des
„Führers"
umgestaltet
werden
sollte,
führen
die
am
Königsplatz
begonnene
Usurpation
historischer
Orte
fort.
Die
Verbreiterung
der
Von-der-TannStraße
1937
schuf
prominente
Sichtbezüge
zum
„Haus
der
Deutschen
Kunst"
und
seinem
als
„Haus
der
Architektur"
geplanten
Gegenüber.
Der
Odeonsplatz
sollte
zum Vorhof eines monumentalen Opernhauses werden - unter Preisgabe des Hofgartens.
Historische Bauten wurden durch grobe Imitate ersetzt und mehr Wohnraum zerstört als geschaffen -
unbedeutend im Vergleich zu den Zerstörungen durch den selbstentfesselten Krieg.“
Winfried Nerdinger „Ort und Erinnerung“ S.62/63
Josef Ruederer (1861 in München - 1915 in München)
gibt in seinem Buch „München“ (S. 61/62) folgende Schilderung:
„Vom
nüchternen
Viertel
der
Schelling-Theresien-Amalienstrasse,
das
die
Stillosigkeit
der
siebziger
Jahre
erstehen
liess,
biegt
er
ein
in
die
Ludwigstrasse,
entlang
der
Universität,
des
Salinenamts
und
der
Staatsbibliothek.
Vorbei
am
Kriegs-
und
Finanzministerium
bis
zur
Feldherrnhalle.
Es
ist
ihm,
als
sähe
er
das
alles
zum
erstenmal,
wie
im
Traum.
Dort
der
Tilly,
dort
der
Wrede
und
in
der
Mitte
der
nackte
Oberbayer,
der,
einen
griechischen
Helm
auf
dem
Kopfe,
das
stramme
Frauenzimmer
umfängt.
Da
regt
sich
in
dem
stillen
Beschauer
wieder
das
Mitglied
des
Kunstvereins.
Das
nur
Sonntags
geniesst,
wie
es
auch
nur
Sonntags
zur
Jagd
geht,
das
mehr
auf
Genrehaftes
sieht,
auf
Entstehung
und
Herkunft
des
Kunstwerks,
als
auf
eigentlichen
Wert,
das
die
neuen
Sachen
immer
den
alten
vorzieht.
Und
wie
man
nie
in
die
Pinakothek
geht,
worin
die
verstaubten
Schmöker
hängen,
so
schaut
man
auch
nicht
auf
die
gediegene
Art
der
Theatinerkirche
oder
der
Alten
Residenz,
sondern
man
interessiert
sich
eben
nur
für
das
Kriegerdenkmal.
Das
hat
der
Herr
von
Miller
gemacht,
der
in
Bayern
und
München
alles
macht,
jeden
Auftrag,
jede
Konkurrenz,
jede
Sache,
mit
Ausnahme
solcher,
wo
nichts
dabei
rausschaut.
Der
nun
sechzigjährige
Mann
hat
das
Geschäft
seines
Vaters,
des
Giessers
der
Bavaria,
übernommen,
ist
Mitglied
der
Reichsratskammer
und
zugleich
Präsident
jener
festgeschlossenen,
stillen
Vereinigung,
ohne
die
man
heute
innerhalb
der
weissblauen
Grenzpfähle
in
künstlerischer
Hinsicht
nichts
mehr
erreichen
kann.
Wenigstens
jetzt
nicht
mehr.
Früher
kam
es
wohl
vor,
dass
der
eine
oder
andere
Auftrag
durch
fatalen
Zufall
in
unberufene
Hände
kam.
Das
hat
man
zu
verhindern
gewusst.
Man
gab
der
nach
innen
längst
gefesteten
Vereinigung
auch
nach
aussen
ein
bestimmtes
Gepräge
und
liess
sich
von
einer
allezeit
hilfsbereiten
Regierung
die
offizielle,
staatliche
Anerkennung
erteilen.
Durch
Allerhöchstes
Dekret,
sowie
durch
den
Titel
einer
königlich
bayrischen
Monumentalbaukommission.
Die
sieht
bei
der
Aufnahme
neuer
Mitglieder
weniger
auf
Talent
als
vor
allem
auf
unbedingte
Verlässlichkeit.
Unter
aktiven
Mitgliedern
versteht
sie
die
eigentlichen
Leiter
und
Macher,
vor
denen
die
Türen
in
allen
Ministerien
auffliegen,
unter
passiven
jene
Beamten,
die
eine
freundwillige
Regierung
als
zu
allem
nickende
Beisitzer
der
Form
halber
abgeordnet
hat.
Ob
aber
ordentlich
oder
ausserordentlich,
immer
vertreten
die
Mitglieder
jenen
Typus,
der
in
München
zur
höchsten
Blüte
gelangt
ist
und
unter
dem
Namen
der
„Spezl"
eine
weite
Berühmtheit
erlangt hat.“
BAUGESCHICHTE & CHARAKTERISTIK
Baugeschichte und Charakteristik
PALAIS MOY
DER SÜDLICHE WESTLICHE TEIL
17
Der
im
Anschluss
an
die
Theatinerkirche
errichtet
„Palais
Moy“
wurden
von
Klenze
1824/25
gebaut.
Erster
Besitzer
war
der
Juwelier
Franz
Xaver
Trautmann.
Ihre
Lage
bestimmt
die
Baulinie
der
Ludwigstraße.
1891
kam
das
Gebäude
nach
mehreren
Besitzwechseln
(z.B.
1833
Feldmarschall
„von
Wrede“,
der
sein
Standbild
in
der
Feldherrnhalle
erhielt)
in
den
Besitz
des
Grafen
Moy
de
Sons.
Die
Stammreihe
des
französischen
Uradelgeschlechts
reicht
bis
auf
das
Jahr
1133
zurück.
1873
belehnte
König
Ludwig
II.
von
Bayern
Carl
Graf
Moy
de
Sons
mit
dem
Schloß
Obenhausen,
das
zum
Markt
Buch
(Mittelschwaben)
im
Tal
der
Roth
liegt.
Das
Münchner
Palais
Moy
sowie
Schloss
Anif
bei
Salzburg
gehören
heute
noch
den
Nachkommen
der
Grafen
Moy
de
Sons.
Die
Fassade
des
im
2.
Weltkrieg
zerstörten
Gebäudes
wurde
1950-52
weitgehend rekonstruiert.
ODEONSPLATZ 1 & 2
Blick vom Haus Odeonsplatz 1 zum gegenüberliegenden Café Tambosi
LEO VON KLENZE 1828
Fassade im Stil der römischen
Renaissance (rechts HausNr. 1)
Links Palais Moy und
Theatinerkirchee
Hausnummern:
1
3
5
7
9
11
13
15
17
19
PALLADIO
Andrea
di
Pietro
della
Gondola,
genannt
Palladio
(*
1508
in
Padua;
†
1580
in
Vicenza),
war
der
bedeutendste Architekt der Renaissance in Oberitalien.
Palladio
war
der
„erste
große
Berufsarchitekt“,
der
nur
als
Architekt
tätig
war,
ohne
sich
auf
einem
anderen
Gebiet
der
Kunst
hervorzutun.
Seine
Vorbilder
waren
die
römische
Antike
und
die
großen
Architekten
der
italienischen
Renaissance,
vor
allem
Bramante,
Michelangelo,
Sanmicheli
und
Sansovino.
[…]
Als
Ergebnis
wird
die
einzigartige
Harmonie
und
Eleganz
seiner
Bauten
hervorgehoben.
Durch
Palladios
Bauten
und
theoretischen
Schriften
geprägt,
gewann
ab
dem
17.
Jahrhundert
der
nach
ihm
benannte
Palladianismus
großen
Einfluss
auf
die
dem
Klassizismus
verpflichtete Architektur.
MICHELANGELO
Michelangelo Buonarroti (* 6. März 1475 in Caprese, Toskana; † 1564 in Rom).
Er
gilt
als
einer
der
bedeutendsten
Künstler
der
italienischen
Hochrenaissance
und
weit
darüber
hinaus.
LEONARDO DA VINCI
Leonardo
da
Vinci
(*
1452
in
Anchiano
(?)
bei
Vinci;[
†
2.
1519
auf
Schloss
Clos
Lucé,
Amboise;
Bildhauer,
Architekt,
Anatom,
Mechaniker,
Ingenieur
und
Naturphilosoph.
Er
gilt
als
einer
der
berühmtesten Universalgelehrten aller Zeiten.
BRAMANTE
Donato
Bramante,
eigentlich
Donato
di
Pascuccio
d’Antonio
(*
1444
in
Fermignano;
†
1514
in
Rom); italienischer Maler, Baumeister und Begründer der Hochrenaissance-Architektur.
BARTOLO
vermutlich
wird
Bezug
genommen
auf
Lorenzo
Ghiberti
(1378-1455),
geb.
Lorenzo
di
Bartolo;
italienischer
Bildhauer
und
Kunsttheoretiker
der
frühen
Renaissance.
Er
ist
am
berühmtesten
für
seine
"Porta
del
Paradiso",
die
Paradiestür,
am
Baptisterium
der
Kathedrale
von
Florenz
(1425-
1452).
VORBILDER
Die Medaillons der Ludwigstraße 17
Auf
der
reichen
klassizistischen
Fassade
(nach
Plänen
von
Leo
von
Klenze)
der
Ludwigstraße
17,
einem
ehemaligen
Wohnhaus
und
jetzt
Teil
des
Bayer.
Landessozialgerichts
sind
Medaillons
von
Renaissancekünstlern
angebracht,
die
zeigen,
auf
welche
Vorbilder
sich
die
Gestalter
bezogen.
Das
Haus
erbaute
Josef
Höchl
1829.
Es
wurde
umgebaut
zusammen
mit
Nr.
15
im
Jahre
1979.
Es
stellt
der;
betonte
Mittelteil
der
symmetrischen
palastartigen
Baugruppe
mit
Nr. 15 und 19. dar.
17
Westseite Richtung Norden
Joseph Höchl
(* 1777 in Neumarkt-Sankt Veit; † 1838 in München)
Im
Alter
von
20
Jahren
kam
Höchl
als
Maurergeselle
nach
München.
Nach
dem
frühen
Tod
seiner
ersten
Frau
heiratete
er
die
Tochter
seines
Meisters.
Mit
ihr
erwarb
er
1808
die
ehemals
kurfürstliche
Ziegelei,
Am
Priel,
in
Bogenhausen,
mit
großen
Lehmvorkommen.
Die
Ankäufe
bildeten
die
Grundlage
des
Aufstiegs
zum
bedeutendsten
Münchner
Ziegelsteinfabrikanten
und
Baumeister
seiner
Zeitepoche,
der
insbesondere
bei
der
Entstehung
der
Schönfeld-
und
Maxvorstadt
mitwirkte.
Im
Jahr
1831
beschäftigte
er
16
Poliere
und
234
Gesellen
und
war
damit
der
größte
Bauunternehmer
Münchens.
Er
bewohnte
ein
repräsentatives
Haus,
am
Rosental
15,
und
ein
Landhaus
in
St.
Emmeram
(heute
Spervogelstraße
12).
Auf
der
ehemaligen
kurfürstlichen
Ziegelei
in
Bogenhausen ließ sich der Unternehmer eine Villa errichten, das sogenannte Höchl-Schlössl.
Viele
seiner
Bauten
wurden
im
Zweiten
Weltkrieg
zerstört.
Bei
der
von
ihm
erbauten
Mariahilfkirche
steht
nur
noch
der
originale
Turm.
Die
eigenständig
als
Wohnhäuser
errichteten
Gebäude
Karlstraße
21
(heutiges
Finanzamt)
und
Christophstraße
7
stellen
typische
Beispiele
seiner
Zweckbauten
dar.
Eines
seiner
letzten
Projekte
war
das
ehemalige
Münchner
Mutterhaus
(mit
eingebauter
Kirche),
der
Barmherzigen
Schwestern,
Nußbaumstraße
5.
Auch
dieses
von
Friedrich
von
Gärtner
entworfene
und
von
Joseph
Höchl
erbaute
Klostergebäude
wurde
im
Zweiten
Weltkrieg
schwer
beschädigt
und
nur
vereinfacht
wieder aufgebaut. Seine Grabstätte befindet sich auf dem
Alten Südlichen Friedhof.
VORBILDER
HÖCHL-HAUS
Klenze Häuser am Beginn der Ludwigstraße
Das Haus Nr. 1 wurde 1817/18 errichtete. Es war das Wohnhaus von Franz von Kobell, dem Vater des Autors der „Gschicht
vom Brandner Kaspar“
Das Haus Nr. 3 wurde 1824/25 erbaut. Eswar das Wohnhaus des klassizistischen Architekten Jean Baptiste Métivier.;
Das Haus Nr. 5 wurde ab 1821 für den Schneidermeister Gampenrieder errichtet
Haus Nr. 7 und 9 wurde für den Cafétier Schröfl gebaut;
Das 1829/30 errichtete Haus Nr. 11, Eckhaus zum Oskar-von-Miller-Ring
Fassaden der westlichen Seite Richtung Norden
Ecke Rheinberger/Ludwigstraße
Nr. 13 ehem. Herzog-Max-Palais / Nr. 15 mit Fassadenschmuck
Hausnummern: 17 und 19
FELDHERRNHALLE
1840/44
FELDHERRNHALLE
Erbaut
1840-44
von
Friedrich
von
Gärtner
als
Denkmal
für
die
Heldentaten
des
bayerischen
Heeres.
Die
beiden
Statuen
zeigen
die
Feldherren
Tilly
(1559-1632,
Feldherr
in
der
katholischen
Liga
des
30-jährigen
Krieges)
und
Wrede
(1767-1838,
Feldherr
in
den
napoleonischen
Befreiungskriegen).
Die
Feldherrnhalle
lehnt
sich
in
ihrer
Gestaltung
unverkennbar
an
die
„Loggia
dei
Lanzi
in
Florenz“
an.
Vor
der
Errichtung
der
Ludwigstrasse
verlief
im
Norden
die
mittelalterliche
Stadtmauer
und
lag
das
Schwabinger
Tor,
die
beide
1817
abgerissen
wurden
um
einen
neuen
Platz,
den Odeonsplatz, zu schaffen.
Wahlpropaganda am 10. April 1938
aus dem Völkischen Beobachter
VERSAMMLUNGSORT
2015 bei der Renovierung der Theatinerkirche
fridays for future (15.3.2019)
3. Oktober 2012 Tag der deutschen Einheit
HOFGARTENTOR
Leo von Klenzes erster in seinem Frühstil ausgeführter Bau in München (1816-18)
Hofgartentor
Landwirtschaftsministerum
Finanzgarten
Staatskanzlei
Residenz
Haslauer Block
LEUCHTENBERG PALAIS
Links das sog. Chédeville-Schlösserl, in der Mitte das Palais Leuchtenberg (im Bau), rechts die alte
Reitschule (spätre Basargebäude), daneben das alte Café Tambosi, ganz rechts das Hofgartentor
Domenico Quaglio 1822
Das
Palais
Leuchtenberg
wurde
von
Klenze
1817-21
für
Eugène
de
Beauharnais,
den
Stiefsohn
Napoleons
,
der
mit
Auguste
Amalia,
der
Tochter
des
bayerischen
Königs
Max
I.
Joseph
,
verheiratet
war,
erbaut.
Sein
Grab
befindet
sich
in
der
Münchner Michaelskirche. Heute befindet sich im Palais des Finanzministerium.
Eugène
de
Beauharnais
war
Vizekönig
von
Napoleons
Gnaden
in
Italien,
musstevon
dort
fliehen
und
kam
mit
seiner
Frau
nach
München.
Das
Palais
wurde
seine
neues
Zuhause
und
war
eines
der
reichsten
eingerichtete
Palais
und
Mittelpunkt
eines
glänzenden Gesellschaftslebens.
Zuletzt
wohnte
Kronprinz
Rupprecht
bis
zur
Flucht
vor
den
Nazis
Ende
im
Palais.
Im
2.
Weltkrieg
wurde
das
Palais
bis
auf
die
sehr
massiven
Außenmauern
zerstört
und
ist
heute
außen
als
Rekonstruktion
zu
sehen.
Räume
im
Schloss
Ismaning
geben
von dieser klassizistischen Periode noch einen Eindruck.
PALAIS LEUCHTENBERG
ODEON
ODEON
Frühes Beispiel eines öffentlichen Konzerthauses.
1826-28 von Leo von Klenze erbaut.
Die Büsten zeigten Beethoven, Mozart, Gluck, Händel, Haydn, Georg Joseph Vogler, Étienne-Nicolas Méhul, Weber, Cimarosa und Peter
von Winter.
Der Musikverein Wien stammt von 1870, das Neue Gewandhaus Leipzig von 1884, das Concertgebouw Amsterdam von 1888.
Im 2. Weltkrieg bis auf die Außenmauern zerstört.
Im Zuge des Umbaus in das Ministerium wurden die Reste des ehemaligen Konzertsaals in einen Innenhof umgewandelt, der 2007 dann
noch mit einer Glas-Stahl-Konstruktion überdacht wurde, jedoch nur einen sehr bescheidenen Eindruck der ehemaligen Gestaltung
ermöglicht.
Sitz des Bayerischen Staatsministeriums des Innern
Denkmaltopographie
"Seine feierliche, antikisierende Formensprache mit zwei Kolonnaden übereinander und einer das Orchester aufnehmenden, mit den
Büsten bedeutender Tondichter geschmückten Exedra gemahnte an erhabenste Bauaufgaben wie die griechische Tempelcella, die römische
Basilika und die Apsis christlicher Kirchen. Durch das Bildprogramm der drei Deckengemälde von Cornelius-Schülern wurde der Saal
zum Heiligtum Apollos und der Musen deklariert. Entsprechend apollinisch klar und hell, festlich und weihevoll war die Stimmung des
Raumes.“
Kernstück
des
Odeons
war
der
große
Konzert-
und
Ballsaal,
der
über
beide
Obergeschosse
des
Gebäudes
reichte
.
Der
Saalgrundriß
bildete
ein
Rechteck
—34
m
lang,
22,7
m
breit
und
16,7
m
hoch
-
mit
einer
halbkreisförmigen
Exedra
für
Orchesterpodium
mit
Orgel
oder
Bühne.
Der
Saal
wurde
von
einer
zweigeschossigen
Säulenreihe
umgeben,
die
im
Parterre
als
Umgang
genutzt
wurde.
Insgesamt
bot
der
Saal
1.445
Sitzplätze
und
eine
Anzahl
von
Stehplätzen
im
zweiten
Kolonnadengeschoß.
Von
Klenze
war
mit
dem
Bau
des
Konzertsaals
ein
Veranstaltungsraum
von
hervorragender
akustischer
Qualität
gelungen,
der
bis
zu
seiner
Zerstörung
1944
bei
Künstlern
und
Publikum
in
gleicher
Weise beliebt war.
In
der
Nacht
auf
den
25.04.1944
zerstörten
Bomben
das
Gebäude
bis
auf
die
Umfassungsmauern.
PALAIS DES PRINZEN LUDWIG FERDINAND
LEO VON KLENZE
Ostfassade vom Odeonsplatz gesehen
Leo von Klenze bewohnte das Palais 25 Jahre lang selbst.
Ab
1878
gehörte
es
den
Prinzen
Alfons
und
Ludwig
Ferdinand
von
Bayern.
Die
Siemens
AG
erwarb
1957
das
Gebäude
von
den
Erben
Ludwig
Ferdinands
und
richtete darin ihre Hauptverwaltung ein.
Ludwig
Ferdinand
war
der
älteste
Sohn
von
Adalbert
von
Bayern
(1828–1875),
dem
Erbprinzen
von
Griechenland
aus
dem
Hause
Wittelsbach,
und
seiner
Gemahlin
Amalia
del
Pilar
de
Borbón,
Infantin
von
Spanien
(1834–1905).
Er
war
Neffe
väterlicherseits
von
König
Maximilian
II.
Joseph,
König
Otto
von
Griechenland
und
des
Prinzregenten
Luitpold,
sowie
Schwiegersohn
der spanischen Königin Isabella II.
Er
war
ein
Vetter
ersten
Grades
von
König
Ludwig
II.
von
Bayern
.
Er
und
seine
Gemahlin
waren
die
einzigen
Verwandten
des
menschenscheuen
Königs,
die
Schloss
Herrenchiemsee
besichtigen
und
im
Wintergarten
der
Münchner
Residenz
speisen
durften.
Der
letzte
Brief,
den
Ludwig
II.
drei
Tage
vor
seinem
Tod
geschrieben
hat,
ist
an
Prinz
Ludwig
Ferdinand
adressiert.
Bei
seiner
Gefangennahme
auf
Schloss
Neuschwanstein
1886
rief
der
entmündigte
König
seinen
Cousin
telegraphisch
zu
Hilfe,
der
auch
sofort
aus
Nymphenburg
aufbrechen
wollte, als ihm jedoch vom Prinzregenten Luitpold die Abreise verboten wurde.
1825/26
Blick vom Ludwig Ferdinand Palais zum Odeonsplatz und Basar Gebäude
KÖNIG LUDWIG I. Denkmal
Das
Reiterdenkmal
von
Max
Widnmann
nach
einem
Entwurf
von
Ludwig
Michael
von
Schwanthaler
wurde
in
Ferdinand
Millers
Werkstatt
in
Erz
gegossen.
Es
wurde
1862
feierlich
enthüllt.
König
Ludwig,
der
im
Jahre
1848
bereits
abgedankt
hatte,
war
zu
den
damaligen
Feierlichkeiten nicht angereist.
Ludwig
I.
förderte
auch
den
Eisenbahnbau
in
Bayern
und
initiierte den Ludwigs- oder Donau-Main-Kanal.
PALAIS LUDWIG FERDINAND
REITERDENKMAL LUDWIG I.
KÖNIG LUDWIG DENKMAL
Rund
um
den
Steinsockel
des
Denkmals
weisen
Allegorien
der
Religion,
Kunst,
Poesie
und
Industrie
auf
die
Interessen
des
Königs
hin.
BASARGEBÄUDE
1824-26 von Leo von Klenze
anstelle eines früheren Reitsaales (Tunierhauses)
errichtet.
BASARGEBÄUDE
Domenico Quaglio - Die Alte Reitschule (1821)
daneben rechts „Café Tambosi,“
(Ausschnitt)
Der
1825-26
von
Klenze
errichtete
Bazar
war
und
ist
„ein
kommerziellen
und
gastronomischen
Zwecken
gewidmeter
Spekulationsbau".
im
2.
Weltkrieg
wurde
das
Gebäude
bis
auf
die
Außenmauern
zerstört.
Im
„Dritten
Reich“
wollten
die
Nazis
den
Bau
abreißen
und durch ein „Neues Odeon“ zu ersetzen.
CAFÉ TAMBOSI
1774
eröffnete
der
Venezianer
Giovanni
Pietro
Sardi
das
Kaffeehaus,
das
1810
übernahm
Luigi
Tambosi
aus
Trient
übernahm.
Bis
1871
blieb
es
unter
seinem
Namen
bestehen,
bevor
es
mehrmals
Besitzer
und
Namen
wechselte.
1921
übernahmen
August
und
Anna
Annast
aus
Salzburg
das
Café.
1997
wurde
es
mit
klassizistische
Wandmalereien
zu
einem
Treffpunkt
mit
Atmosphäre.
Doch
diese
wurde
nicht
erhalten
und
stellt sich heute als im Bardesign dar.
CAFÉ TAMBOSI
Erinnerung an die Ermordung von Widerstandskämpfern der Freiheitsaktion Bayern
in der Ludwigstraße 2 (früher Ludwigstraße 28, 29, 30, 31)
Im
Jahr
1947
wurde
der
frühere
Feilitzschplatz,
der
ab
1933
„Danziger
Freiheit“
und
davor
„Feilitzschplatz“
hieß,
zu
Ehren
der
Widerstandsbewegung
„Freiheitsaktion Bayern“ (FAB
in
„Münchener Freiheit“ (seit 1998 „Münchner Freiheit“)
umbenannt.
Als
Ende
April
1945
amerikanische
und
französische
Verbände
die
restlichen
Teile
Bayerns
einnahmen,
machte
die
Nazipropaganda
immer
noch
glauben,
in
Südbayern
und
Österreich
sei
eine
„Alpenfestung“
vorbereitet.
Widerstandskämpfer
um
Hauptmann
Rupprecht
Gerngross
(*
1915
in
Shanghai;
†
1996
in
Deisenhofen),
Chef
der
Dolmetscherkompanie
des
Wehrkreises
VII
in
der
Münchener
Saar-Kaserne,
entschlossen sich daher, zur Vermeidung weiteren Blutvergießens die Bewohner in Bayern zur Kapitulation aufzufordern.
Sobald
die
Verbände
die
Städte
erreichten,
sollten
Radiosender
besetzt
und
von
dort
aus
zur
Kapitulation
aufgefordert
werden.
Die
Bevölkerung
sollte
einsehen,
dass
eine
Fortsetzung
der
Kämpfe
sinnlos
war,
und
gegen
fanatische
Nationalsozialisten
vorgehen.
Am
28.
April
besetzten
Gerngross
und
seine
Mitstreiter
zwei
Reichssender
in
Ismaning
und
München-Freimann.
Von
dem
Radiosender
in
Ismaning
rief
Gerngross
zur
baldigen
Einstellung
jeglicher
Feindseligkeiten
auf
und
proklamierte
die
Ziele
der
Freiheitsaktion
Bayern:
„Achtung,
Achtung!
Sie
hören
den
Sender
der
Freiheitsaktion
Bayern
[…]
Beseitigt
die
Funktionäre
der
Nationalsozialistischen
Partei.
Die
FAB
hat
heute
Nacht
die Regierungsgewalt erstritten.“
Gauleiter
Paul
Giesler
schlug
nach
wenigen
Stunden
mit
Hilfe
von
SS-Einheiten
den
Aufstand
der
Freiheitsaktion
nieder.
Die
SS
und
die
Gestapo
setzten
eine
Hetzjagd
auf
die
Widerstandskämpfer
in
Gang.
Gerngross
und
seine
Leute
mussten
fliehen,
einige
wurden
auf
der
Flucht
von
der
SS
getötet.
Gerngross
und
einige
andere
konnten
untertauchen.
Mehr
als
40
Aufständische
sind
bekannt,
die
den
Aufrufen
der
FAB
gefolgt
waren
und
nur
Stunden
vor
der
Befreiung
ermordet
wurden.
So
wurden
beispielsweise
in
Burghausen
drei
Arbeiter
der
Wacker-
Werke von der SS erschossen.
Eine
Gedenktafel
im
Innenhof
des
Landwirtschaftsministeriums
ehrt
die
an
dieser
Stelle
hingerichteten
Mitglieder.
Gerngross
überlebte
den
Krieg.
Er
ließ
1963
in
China
eine
Dschunke
namens
„Mau
Yee
–
Münchner
Freiheit“
bauen,
mit
der
er
an
die
„Freiheitsaktion
Bayern“
erinnerte.
Nach
einer
stürmischen
Überfahrt
durch
den
indischen
Ozean
gelangte
Gerngross
mit
dem
Schiff
in
die
Adria,
die
er
die
folgenden
20
Jahre
besegelte.
Während
des
Bürgerkriegs,
der
in
den
1990er
Jahren
das
Ende
Jugoslawiens
bedeutete,
brachte
die
Dschunke
„Münchner
Freiheit“
Lebensmittel
und
Hilfsgüter
in
Flüchtlingslager
Sloweniens
und
Kroatiens
als
Botschafterin
für
Freiheit
und
Demokratie
im
Geiste
des
Rupprecht
Gerngross
und
seiner
Mitkämpfer
gegen
den
Nationalsozialismus.
Die
vier
Häuser
Meyer/Röschauer
wurden
1820/21
von
Leo
von
Klenze
erbaut
und
1937
von
den
Nazis
abgerissen,
um
Platz
für
den
Neubau
des
Zentralministeriums
(
heute
Staatsministeriums
für
Ernährung,
Landwirtschaft
und
Forsten
)
und
die
Verbreiterung
der
Frühlingsstraße
(
heute
Von-der-Tann-Straße
)
zu
schaffen.
Das Gebäude wurde von 1938 bis 1940 nach den Plänen Friedrich („Fritz“) Gablonskys (1876 -1971).
1934
erteilte
Gablonsky
als
Leiter
des
Entwurfsbüros
der
Obersten
Baubehörde
im
Innenministerium
die
Baugenehmigung
für
den
Bau
der
beiden
„Ehrentempel“
am
Königsplatz,
für
ihn
„als
Platzabschluss
in
dem
Raum
zwischen
dem
Führerbau
und
dem
Verwaltungsbau
architektonisch
und
städtebaulich
notwendig“.
Hinter
dem
Gebäudekomplex
befindet
sich
heute
der
Finanzgarten
,
ein
Ort,
der
als
Standort
für die neue Philharmonie diskutiert wurde.
Reste des „Ehrentempels“; Im Hintergrund der sog. „Führerbau“
Rückseite des Landwirtschaftsministeriums (März 2015)
ZENTRALMINISTERIUM
LANDWIRTSCHAFTSMINISTERIUM
HASLAUER BLOCK
HASLAUER BLOCK
Die
letzten
von
Klenze
gestalteten
Bauten
sind
der
„Haslauer-Block
(Ludwigstr.
6–10,
1827–1830)
und
der
Bau
für
das
Königliche
Kriegsministerium
(Ludwigstr.
14,
heute
Bayerisches
Hauptstaatsarchiv,
1824–1830).
Danach
entstanden
von
Gärtner
entworfene
Bauten,
beginnend
mit
dem
langgestreckten
Bau
für
die
Bayerische Staatsbibliothek (Ludwigstr. 16, 1832–1842).
„Bei
der
Errichtung
dreier
privater
Wohnhäuser
an
der
Ludwigstraße
1827
bis
1830
wurde
Architekt
Leo
von
Klenze
von
König
Ludwig
I.
angewiesen,
das
gleichförmige
Erscheinungsbild
der
Prachtstraße
nicht
zu
beeinträchtigen.
Klenze
integrierte
die
drei
Wohnhäuser
hinter
einer
einheitlichen
florentinischen
Prachtfassade.
Dass
es
sich
bei
diesem
monumentalen
Palastgebäude
tatsächlich
um
drei
einzelne
Häuser
handelt,
erkennt
man
an
den
drei
Zufahrtstoren
zu
den
beiden
Innenhöfen.
Das
vierte
Tor
war
eine
Durchfahrt
zu
den herzöglichen Gärten hinter dem Gebäude.
Das
Gebäude
wurde
im
Zweiten
Weltkrieg
stark
beschädigt,
so
dass
es
völlig
abgetragen
und
von
Erwin
Schleich
von
1960
bis
1968
neu
errichtet
werden
musste.
Er
hielt
sich
bei
dem
Wiederaufbau
weitgehend
an
die
Vorgaben
Klenzes,
wobei
jedoch
der
innere
Aufbau
nicht
mehr
dem
alten
Bauwerk
entspricht.
Heute
befinden
sich Büro-, Wohn- und Geschäftsräume in dem Gebäude.
Heute
ist
der
Haslauer-Block
unter
anderem
Sitz
der
Hochschule
für
Politik
München
und
wird
unter
dem
Namen
Ludwigpalais
als
Geschäftsfläche vermietet.
Quelle: Wikipedia
KRIEGSMINISTERIUM
STAATSARCHIVE
KIRIEGSMINISTERIUM
heute: STAATSARCHIVE
HERZOG-MAX-PALAIS
Klassizistisches
Stadtpalais
der
Wittelsbacher
in
der
heutigen
Ludwigstraße
13
in
München.
Es
wurde
in
den
Jahren
1828–1830
nach
einem
Entwurf
von
Leo
von
Klenze
für
den
bayerischen
Herzog
Max
erbaut.
In
dem
Palais
wurde 1837 die spätere Kaiserin Elisabeth „Sisi“ von Österreich geboren.
Ihre Hermes Villa in Wien
1937
wurde
das
Palais
von
den
Nationalsozialisten
für
eine
Straßenverbreiterung
abgebrochen.
Der
neuklassizistische
Nachfolgerbau
wurde
1938
für
die
Reichsbank
begonnen
und 1951 von Carl Sattler für die Zentralbank fertiggestellt.
Durch
die
Nähe
zu
Schloss
Possenhofen
bewohnte
Kaiserin
Elisabeth
von
Österreich
bei
ihren
Besuchen
1868
und
1869
das
Schloss
mit
ihrer
Tochter
Marie
Valerie.
Im
Jahr
1887
erwarb
die
Schwester
Elisabeths,
Fürstin Helene von Thurn und Taxis, Schloss Garatshausen.
HERZOG-MAX-PALAIS
LANDESZENTRALBANK
STAATSBIBLIOTHEK
STAATSBIBLIOTHEK
1827
erhielt
Friedrich
von
Gärtner
den
Auftrag
zur
Planung
eines
repräsentativen
Gebäudes
für
die
Hof-
und
Staatsbibliothek.
Der
Bau
sollte
zunächst
in
der
Ludwigsstraße
1
errichtet
werden.
1828
sollte
der
Standort
dann
gegenüber
der
Glyptothek
am
Königsplatz
sein;
doch
noch
im
gleichen
Jahr
war
als
Standort
wieder
die
Ludwigstraße
vorgesehen.
1831
wurden
die
Entwürfe
fertig.
Wegen
Geldmangels
erfolgte
die
Grundsteinlegung
erst
am
8.
Juli
1832.
Der
Bau
nach
den
Plänen
Gärtners
dauerte bis 1843.
Quelle: Wikipedia
Transport der Figuren, die jetzt vor der Staatsbibliothek stehen
DAMENSTIFTSGEBÄUDE
BAYR. VERWALTUNGSGERICHTSHOF
Weiter nördlich liegen das Damenstiftsgebäude (Ludwigstr. 23, heute Bayerischer
Verwaltungsgerichtshof, 1840–1843), das Blindeninstitut (Ludwigstr. 25, heute Philologicum der LMU,
1833–1825), die Kath. Pfarr- und Universitätskirche St. Ludwig (1829–1844) und die Verwaltung der
ehemaligen BHS-Bayerische Berg-, Hütten- und Salzwerke AG (Ludwigstr. 27, heute
Universitätsbibliothek der LMU) (1840–1843).
DAMENSTIFTSGEBÄUDE
heute: Bayerischer Verwaltungsgerichtshof
Das
Gebäude
des
ehem.
Damenstift
(Nr.
23)
wurde
von
Gärtner
entworfen
und
1835-39
gebaut.
Es
zeichnet
sich
durch
seine
reduzierten,
klaren
Formen
und
minimalem
Dekor
aus.
(Gärtner:
"Ich
suche
alles
den
Zwecken
dienlich
zu
machen
und
die
Fassade
rein
aus
der
Notwendigkeit
und
der
Konstruktion hervorgehen zu lassen")
In
das
Gebäude
wollte
Ludwig
das
Damenstiftkloster
aus
der
Damenstiftstraße
in
der
Altstadt
übersiedeln.
Aber
es
wurden
dann
Mietwohnungen
und
Büros
eingebaut.
Von
1870
bis
1912
war
dann
das
Maximiliansgymnasium
sowie
das
königliche
Realgymnasium
hier
untergebracht
und
schließlich nach der schweren Zerstörung für den Bayer. Verwaltungsgerichtshof wiederhergestellt.
Im
dahinterliegenden
Hof
hat
sich
das
sogenannte
Riedererhaus
erhalten,
ein
dreigeschossiges,
klassizistisches Walmdachhaus von 1824/25.
DAMENSTIFTSGEBÄUDE
ehem.
BLINDENINSTITUT
BLINDENINSTITUT
Gärtner errichtete von 1833-35 einen Neubau für die Verlegung der
Bildeninstituts von Freising nach München. Das Gebäude besitzt zwei
Portale aus Sandstein mit jeweils zwei Giebelfiguren.
7
Haus der ehem. Verwaltung
der Bayr. Berg-, Hütten- und Salzwerke AG
VERWALTUNG BERG- HÜTTEN- UND SALZWERKE
In
der
Ludwigstraße
27
war
die
Verwaltung
der
Bayr.
Berg-,
Hütten-
und
Salzwerke
AG
angesiedelt.
Das
Gebäude
wurde
von
Friedrich
von
Gärtner
1838
–1843
errichtet
und
wird
heute
von
der
Ludwig-
Maximilians-Universität
München
genutzt.
Gärtner
errichtete
diesen
aus
in
weiten
Teilen
in
unverputzten
Backsteinfassade
gestalteten
Bau
mit
"toskanische
Verblendung
aus
kleinformatigen,
scharfkantigen
Klinkersteinen
(...),
die
eine
glatte,
matt-glänzende,
scheinbar
fugenlose
Oberfläche
ergeben" (Denkmaltopographie). Zusätzlich ist die Fassade mit Terrakotta-Ornamentik geschmückt.
LUDWIG-MAXIMILIANS-UNIVERSITÄT
LUDWIG-MAXIMILIANS- UNIVERSITÄT
Universität im Stadtmodell
Georgianum
Hauptgebäude
Am
Universitätsforum,
dem
Geschwister-Scholl-Platz
und
dem
Professor-Huber-Platz
als
Gegenstück,
liegen
das
Hauptgebäude
der
Ludwig-Maximilians-Universität
(Geschwister-Scholl-Platz
1,
1835–1840),
das
Georgianum
(Professor-Huber-Platz
1,
1834–1841)
und
das
Max-Josef-Stift
(Professor-Huber-Platz
2
(heute
Seminare
der
LMU),
1837–1840),
allesamt
von
Gärtner.
Mit
dem
Siegestor
(1843–1852)
gestaltete er auch den nördlichen Abschluss der Straße am Übergang zur Leopoldstraße.
Professor-Huber-Platz
Geschwister-Scholl-Platz
Siegestor
ehemaligen BHS-Bayerische
Berg-, Hütten- und
Salzwerke AG
ehem. Max-Joseph-Stift
DIE AULA DER UNIVERSITÄT
Der Gärtner-Bau der Universität wurde 1906-1909 nach den Plänen German Bestelmeyers durch einen Neubau an der Amalienstraße erweitert
und durch den Lichthof mit diesem verbunden. Bestelmeyer erhielt auch den Auftrag, die »akustisch und künstlerisch wenig gelungene« und
zu kleine Aula umzubauen.
Die alte, rechteckige Aula wurde um die große, halbrunde Nische an der Westseite erweitert.
Für die Nische schuf der Münchner Maler Wilhelm Koeppen (1876-1917), ein Schüler Franz von Stucks, das Mosaik des Sonnengottes Helios,
flankiert von Aphrodite (mit Spiegel), Athene (mit Schild), Hermes (mit Stern) und Hera (mit Apfel und Stab).Darunter steht, in etwas freier
Fassung, ein Vers aus der »Antigone« des Sophokles: AEAIOY KAAAITON OAO, auf Deutsch: »Strahl der Sonne, schönstes Licht«. Unterhalb
des großen Mosaiks stehen (v.l.n.r.) die Büsten der bayerischen Könige Maximilian 1., Ludwig 1., Maximilian II., Ludwig II. und Otto. Es folgt
die Büste des Prinzregenten Luitpold, in dessen Regierungszeit die Erweiterung des Hauptgebäudes fällt, und zu dessen 90. Geburtstag am 11.
März 1911 seine und Ludwigs I. überlebensgroße Marnorstatuen im Lichthof enthüllt worden sind. Den Abschluß bildet die Büste des letzten
bayerischen Königs, Ludwigs III.
Koeppen entwarf auch die Medaillons der in die Brüstung der Empore eingelassenen Stadtsymbole von Babylon, Memphis, Knossos, Tyrus,
Ephesus, Athen, Korinth, Syrakus, Tarent, Alexandria, Rom und Byzanz.
Die rundumlaufende Empore, sonst stützungsfrei, wird an der Nordseite von zwei Pfeilerfiguren, Prometheus und Herakles, getragen, von
dem Bildhauer Ulfert Janssen (1878-1956) aus belgischem Granit gehauen. Von ihm stammen auch die Kariatydenreliefs der hinteren Empore,
die römische Wölfin und die sitzende Minerva über deren Eingangstüren, dazwischen die astronomische Uhr. Zentral angebracht der Spruch
»Nil sine magno vita labore dedit mortalibus« - »Nichts hat das Leben den Sterblichen ohne große Anstrengung gegeben«, freier gesagt: Ohne
Fleiß kein Preis! An der Rückwand der Empore die Symbole für die vier Fakultäten Rechtswissenschaft, Staatswissenschaft, Medizin und
Philosophie.
Die Aula war einer der wenigen Räume der Universität, der die Zerstörung im Juli 1944 so überstanden hat, daß er nach behelfsmäßigen
Reparaturen bald wieder benutzt werden konnte. […] Die Münchner Philharmoniker probten z. B.in der Aula und gaben hier ihre ersten
denkwürdigen Konzerte nach dem Krieg. […]
Vom 15. Juli bis 26. Oktober 1946 tagte die Verfassunggebende Landesversammlung in der Aula und beriet und beschloß hier die neue
Bayerische Verfassung. Schließlich trat hier am 16. Dezember 1946 der erste nach dem Krieg gewählte Bayerische Landtag zum erstenmal
zusammen, der wegen der Zerstörung des alten Landtagsgebäudes an der Prannerstraße noch weitere Sitzungen in der Aula abhielt.
Quelle: Herausgegeben vom Pressereferat der Universität München; Text; Franziska Müller-Härlin
Aula
Lichthof
Audimax
Während des Zweiten Weltkrieges war die Aula weitgehend unzerstört geblieben. Sie war somit in der Nachkriegszeit einer der wenigen
nutzbaren großen Räume in München. Daher fanden in der Aula die ersten Nachkriegskonzerte statt. Außerdem fand dort die
verfassungsgebende Landesversammlung des Freistaates Bayern statt, in der die neue bayerische Verfassung beschlossen wurde.
Protestveranstaltung der Studentenschaft (November 2009)
GEORGIANUM
GEORGIANUM
Innenhof
Hier studierten:
Georg Ratzinger (Papst Benedikt XVI. 1949 bis 1951)
Sebastian Kneipp
Maximilian von Lingg
Michael Schmaus
Arnold Stadler
Anton Westermayer
Das
Herzogliche
Georgianum
ist
–
nach
dem
römischen
Almo
Collegio
Capranica
–
das
zweitälteste
katholische
Priesterseminar
weltweit.
Das
Priesterseminar
wurde
1494
von
Herzog
Georg
dem
Reichen
in
Ingolstadt
gegründet.
1800
wurde
das
Seminar
zusammen
mit
der
Universität
zunächst
nach
Landshut
und
1826
nach
München
verlegt.
Im
heutigen
Gebäude,
das
in
den
Jahren
von
1835
bis
1840
nach
Plänen
von
Friedrich
von
Gärtner
entstand,
befindet
sich
auch
eine
Sammlung
sakraler
Kunst
des
11.
bis
19.
Jahrhunderts.
Seit 2005 ist Winfried Haunerland. Alle
genannten Direktoren waren bzw. sind
jeweils Inhaber des Lehrstuhls für
Liturgiewissenschaft an der LMU.
Hl. Kümmernis
Schwaben/Allgäu
(um1740)
In der Art des
Anton Sturm
Kapelle des Georgianum mit
romanischen Kreuz (oberschwäbisch
um 1075)
Die
heilige
Kümmernis
galt
als
Tochter
eines
portugiesischen
Heidenkönigs,
die
als
Christin
einen
heidnischen
Prinzen
heiraten
sollte.
Da
sie
ihrem
christlichen
Glauben
treu
bleiben
wollte,
gelobte
sie
Jungfräulichkeit
und
bat
Christus
um
einen
Bart,
der
sie
völlig
entstellte.
Die
Legendenvarianten
berichten
unterschiedlich:
Entweder
wurde
sie
vom
Vater
verstoßen
und/oder
sie
wurde
auf
Veranlassung
ihres
wütenden
Vaters
an
ein
Kreuz
gebunden/genagelt.
Mit
der
Legende
von
der
heiligen
Kümmernis
verbunden
ist
die
Sage
vom
armen
Spielmann,
dem sie ihren goldenen Schuh zuwarf, als er vor ihrem Bild spielte.
Bereich vom Professor-Huber- Platz gesehen
Ambo von Max Faller
ehem. Max-Joseph-Stift
Friedrich von Gärtner, 1837-1840
1939 „Haus des Deutschen Rechts“
Professor-Huber-Platz 2
Heute Seminare der LMU
10
In
den
Jahren
1837
bis
1841
erbaute
Friedrich
von
Gärtner
in
der
Münchner
Ludwigstraße
ein
neues
Gebäude,
das
die
Schule
beinahe
hundert
Jahre
lang
beherbergte.
1856
erhielt
die
Mädchenschule
durch
Beschluss
des
bayerischen
Königs
Maximilian
II.
den
Namen
„Max-Joseph-Stift“;
Gärtners
Schulbau
ist
noch
heute
unter
diesem
Namen
bekannt.
1938
nahmen
jedoch
die
Nationalsozialisten
das
Gebäude
und
das
umliegende
Grundstück
in
Beschlag.
Auf
dem
Grund
entstand
der
Neubau
des
„Hauses
des
Deutschen
Rechts“;
Die
Schule
zog
um
in
ihr
heutiges
Schulhaus
in
Bogenhausen,
Mühlbaurstraße
15.
Heute
befinden
sich
in
der
Ludwigstraße
2
Seminare
der LMU.
MAX-JOSEPH-STIFT
„HAUS DES DEUTSCHEN RECHTS“
Zwischen Adalbert- und Akademiestraße wurde zwischen 1877-90
der gründerzeitliche Häuserblock im Neorenaissancestil erbaut (heute Nr. 29 - 33).
HÄUSER DER GRÜNDERZEIT
GRÜNDERZEITHÄUSER